Schon seit längerer Zeit stellst Du fest: In Deiner Partnerschaft ist irgendetwas anders als in den Paarbeziehungen um Dich herum. Aber es fällt Dir schwer, konkret zu beschreiben, was genau eigentlich anders ist. In diesem Artikel erhältst Du vier Hinweise, anhand derer Du etwas genauer einordnen kannst, ob Dein Partner autistisch sein könnte oder nicht.
Autismus zeichnet sich durch eine spezielle Wahrnehmung und Verarbeitung von Umwelt- und Sinneseindrücken aus. Daraus ergeben sich Besonderheiten in der Kommunikation und in der sozialen Interaktion sowie Spezial-Interessen und sich wiederholende Verhaltensmuster (unter anderem Routinen und Rituale).
Ungefähr 1–2 Prozent der Menschen sind autistisch. Das bedeutet, in Deutschland sind ca. 800 000 bis 1,6 Millionen Personen im Autismus-Spektrum (Müller, 2022).
Manche Menschen wissen jedoch selbst gar nicht, dass sie sich im Autismus-Spektrum befinden. Insbesondere Mädchen, Erwachsene und darunter die Frauen erhalten vermutlich sehr viel seltener eine Autismus-Diagnose, obwohl sie autistisch sind.
Du fragst Dich, ob auch Dein Partner einer dieser nichtdiagnostizierten Autisten sein könnte?
Die folgenden vier Hinweise geben Dir erste Anhaltspunkte, ob Dein Partner eventuell Autist ist und es für Dich hilfreich sein könnte, Dich weiter mit dem Thema ‚Autismus und Partnerschaft‘ zu befassen.
Hinweis #1: Auf Deinen Partner treffen autistische Merkmale zu
Welche der folgenden Aspekte kennst Du von Deinem Partner?
- Dein Partner versteht das, was Du sagst, wörtlich. Es fällt ihm schwer, zwischen den Zeilen zu lesen oder Ironie, Sarkasmus, Witze und Metaphern intuitiv zu verstehen.
- Dein Partner hat Mühe zu erkennen, wann er in einem Gespräch dran ist, es gibt kein natürliches Hin und Her im Dialog.
- Es fällt ihm schwer, Gespräche zu beginnen, Smalltalk kann er überhaupt nicht leiden.
- Er hat Probleme damit, Deine Mimik und Deine Körpersprache zu deuten. Deshalb kann er häufig nicht erkennen, wie es Dir geht und reagiert nicht entsprechend.
- Außerdem hat er Schwierigkeiten, Emotionen bei sich selbst wahrzunehmen und darüber zu sprechen.
- Zwischen euch herrscht wenig emotionales Miteinander-Schwingen.
- Er interessiert sich sehr für ein oder mehrere hochgradig spezielle Themen, mit denen er sich stundenlang beschäftigen kann und über die er sehr gerne sowie sehr ausufernd spricht.
- Dein Partner braucht eine feste Struktur (oft auch starre Routinen) und ärgert sich, wenn er dabei (z. B. von Dir) gestört wird.
- Er weist sensorische Sensibilitäten auf, ist z. B. sehr geräusch- und/oder lichtempfindlich.
Wichtig: Die genannten Aspekte stellen lediglich eine Auswahl mehrerer möglicher Verhaltensweisen dar und dienen nicht der Diagnostik im engeren Sinne! Eine Diagnose kann nur ein Arzt bzw. eine Ärztin oder ein*e Psychotherapeut*in stellen, nachdem er oder sie im persönlichen Gespräch mit Deinem Partner eine ausführliche Autismus-Diagnostik durchgeführt hat.

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Hinweis #2: Nach eurer Hochzeit oder der Geburt eures Kindes hat sich Dein Partner sehr verändert
Wenn Du an die Zeit eures Kennenlernens zurückdenkst, zaubert Dir das sofort ein Lächeln auf die Lippen und Du versinkst in Erinnerungen … Denn: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne …
… besonders dem Anfang einer Partnerschaft mit einem Autisten!
Du hast direkt eine starke Anziehungskraft gespürt und Dich Hals über Kopf verliebt. Jemand derart Außergewöhnlichen und Besonderen gefunden zu haben, hat Dich einfach nur glücklich gemacht!
Er war so ganz anders als andere Männer: Etwas ‚unreif‘ und jungenhaft unschuldig, gleichzeitig attraktiv und gut aussehend.
Er hat Dich regelrecht umworben, war aufmerksam, wollte alles über Dich wissen. Du warst sehr geschmeichelt von so viel Interesse!
Seine freundliche, eher zurückhaltende Art war sehr vertrauenserweckend; Du hast Dich sicher und geborgen gefühlt.
Auch seine direkte und ehrliche Kommunikation hat Dir Sicherheit gegeben. Du wusstest immer, woran Du bist.
Er hatte unfassbar viel Wissen, konnte sich gewählt ausdrücken, sich sehr genau an Gegebenheiten erinnern – das hat Dich wirklich beeindruckt. Ihr konntet stundenlang über gemeinsame Interessen sprechen und zusammen euren Hobbys nachgehen.
Es war so schön, mit ihm Zeit zu verbringen!
Wenn neurodiverse Paare, d. h. solche, bei denen ein Partner autistisch und ein Partner neurotypisch ist, zu mir in die Paarberatung kommen, frage ich meistens beide Partner gleich am Anfang:
„Was hat Dir zu Beginn eurer Beziehung besonders gut an Deinem Partner gefallen?“
Die neurotypischen Partner (meist Frauen) zeichnen häufig das oben beschriebene, zauberhafte Bild.
Die autistischen Partner (meist Männer) sagen oft Folgendes:
- „Sie war sehr nett und fürsorglich.“
- „Ich war sehr gerne in ihrer Nähe, und sie hat mich akzeptiert, wie ich bin.“
- „Der Umgang mit ihr ist mir leichtgefallen.“
- „Ich fand sie hübsch und attraktiv, ich habe mich sehr gefreut, dass sie Interesse an mir hatte.“
- „Sie war intelligent und wir konnten uns sehr gut unterhalten.“
- „Wir hatten gemeinsame Interessen, denen wir zusammen nachgegangen sind.“
Im weiteren Verlauf des Beratungsgesprächs frage ich beide Partner dann:
„Wie geht es Dir mit Deinem Partner denn aktuell?“
Da kommen dann in der Regel ganz andere Antworten. Und oft gab es einen speziellen Auslöser, nach dem die Beziehung anders wurde.
Vielleicht hast auch Du irgendwann gemerkt, dass das Verhalten Deines Partners sich im Laufe der Beziehung verändert hat:
Zum Beispiel nach dem Zusammenziehen. Nach der Hochzeit. Oder nach der Geburt eures ersten Kindes.
Wenn ihr miteinander sprecht, versteht er häufig nicht, was Du meinst. Ihr habt dauernd Missverständnisse.
Du hast den Eindruck, dass Deine Gefühle ihm egal sind. Du erlebst ihn als unsensibel und empathiefrei. Was Du möchtest, scheint unwichtig für ihn zu sein.
Er beharrt auf einmal gemachten Vereinbarungen. Feste Abläufe und starre Routinen müssen eingehalten werden, Du fühlst Dich manchmal völlig unfrei in Deinen Entscheidungen.
Wenn ihr mit Freunden oder Familie zusammen seid, verhält er sich unpassend. Er verrät z.B. vor versammelter Runde, dass Du Deine Haare färbst. Oder er verschwindet nach einer Weile einfach ohne irgendetwas zu sagen. Das ist Dir so unangenehm! Manchmal sogar richtig peinlich.
Er verbringt sehr viel Zeit mit seinen Interessen und Hobbys. Daran, mit Dir gemeinsame Paarzeit zu genießen, hat er scheinbar kein Interesse. Es fühlt sich so an, als wärst Du die Einzige, die sich um eure Partnerschaft (und ggf. Familie) bemüht.
Das kostet Dich so viel Kraft!
Du fühlst Dich nicht geliebt und merkst, wie Du immer einsamer wirst.
Autistische Partner hingegen nehmen diese Phase der Partnerschaft häufig ganz anders wahr.
Nämlich so:
- „Ich dachte, sie findet mich toll! Aber plötzlich kann ich nichts mehr richtig machen!“
- „Ich versuche, mich nach ihr zu richten, aber ich werde ständig kritisiert!“
- „Warum sagt sie nicht einfach, was sie denkt?“
- „Was ist falsch daran, ehrlich und direkt zu sein?“
- „Sie sagt, wir seien nicht miteinander ‚verbunden‘ und ich soll ihr meine Liebe mehr zeigen, aber ich weiß überhaupt nicht, was sie damit meint.“
- „Ich fühle mich nicht wertgeschätzt, sondern kritisiert und abgewertet.“
So unterschiedlich die Wahrnehmungen beider Partner auch sein mögen: Häufig besteht Einigkeit darüber, dass sich etwas in der Partnerschaft verändert hat, womit es beiden Partnern nicht gut geht.

Du vermutest, dass Dein Partner Autist sein könnte? Du weißt aber nicht, ob und wie Du es ansprechen sollst?
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Hinweis #3: Wenn Du anderen von Deinen Beziehungsproblemen erzählst, wirst Du nicht verstanden
Vermutlich hast Du in der Vergangenheit unzählige Stunden damit verbracht, Dich zu fragen,
- warum Dein Partner manchmal für Dich offensichtliche Zusammenhänge nicht erkennt,
- warum ihr ständig aneinander vorbeizureden scheint und
- warum Du Dich so wenig verbunden mit Deinem Partner fühlst.
Und Du hast immer wieder überlegt:
Könnte es vielleicht daran liegen, wie er aufgewachsen ist? Hat es was mit seiner Vergangenheit zu tun? Oder ist es doch einfach nur ‚typisch männlich‘?
Und irgendwann, als Deine Freundin mal wieder davon erzählt, welche Probleme sie aktuell in ihrer Beziehung hat, nimmst Du all Deinen Mut zusammen und versuchst, Deine Probleme in der Partnerschaft in Worte zu fassen.
Du sagst was von „unsichtbarer Mauer“, von „kein emotionales Miteinander-Schwingen“ und „so anstrengend“.
Deine Freundin schaut Dich nur erstaunt an und sagt:
„Ich weiß gar nicht, was Du hast. Der ist doch völlig normal!“
Viele neurotypische Partnerinnen haben den Eindruck, nicht ernst genommen und nicht verstanden zu werden, wenn sie anderen von ihren Erfahrungen in ihrer neurodiversen Partnerschaft erzählen.
Sie bekommen oft Folgendes zu hören:
„Das ist doch typisch Mann!“
„Er ist vielleicht etwas anders als andere Männer, aber das ist doch auch irgendwie süß!“
„Ich weiß gar nicht, was Du hast. So ein höflicher und gutaussehender Mann!“
„Hör auf, ihn zu pathologisieren!“
„Kann es sein, dass es an Dir liegt?“
Die Rückmeldung Deiner Freundin führt kurzfristig dazu, dass Du unsicher wirst … Vielleicht hat sie recht? Womöglich übertreibst Du ja auch? Vermutlich ist es so schlimm nun auch wieder nicht.
Und Du kannst ja nicht mal richtig in Worte fassen, was eigentlich genau anders ist in Deiner Beziehung. Und weshalb Du manchmal so einsam bist.
Und Dein Partner hat so viele gute Eigenschaften! Daran hat Deine Freundin Dich ja auch noch einmal erinnert. Er ist zuverlässig, loyal, intelligent, kompetent …
Du solltest dankbar dafür sein!
In den Tagen nach dem Gespräch mit Deiner Freundin erlebst Du aber wieder die immer gleichen Situationen mit Deinem Partner und Dich beschleichen wieder die altbekannten Gefühle: Frustration, Verwirrung, Einsamkeit, vielleicht sogar Verzweiflung.
Du merkst ganz deutlich: So kann es nicht weitergehen!
Also schaust Du Dich im Internet nach einer Beziehungsberatung um und vereinbarst einen Termin. Du schaffst es irgendwie, Deinen Partner dazu zu bewegen, mit zu der Beratung zu kommen.

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Hinweis #4: Bisherige Paarberatungen sind erfolglos geblieben oder haben die Situation verschlimmert
Ihr sitzt bei der Paarberatung und nach den einleitenden Fragen des Beraters bzw. der Beraterin sprudelt es förmlich aus Dir heraus!
Du bist so froh, dass Dir endlich jemand zuhört und dass Du offen sprechen kannst! Endlich wird Dich jemand verstehen und Dir helfen!
Jemand, der sich damit auskennt!
Irgendwann wendet sich der bzw. die Paarberater*in Deinem Partner zu und fragt:
„Wie sehen Sie das denn, was Ihre Frau sagt? Was wünschen Sie sich?“
Dein Partner sagt:
„Ich komme schon klar. Ich will einfach nur, dass meine Frau glücklich ist!“
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Dein Partner auf den Paartherapeuten bzw. die Paartherapeutin völlig ‚normal‘ (im Sinne von neurotypisch) und ‚unauffällig‘ wirkt.
Viel mehr noch: Er macht einen sehr bemühten, angepassten und motivierten Eindruck und scheint alles zu tun, um es Dir recht zu machen!
(Was er auch sehr häufig tatsächlich tut, auch wenn das auf Dich nicht immer so wirken mag.)
Gleichzeitig kann es sein, dass der (Paar‑)Therapeut bzw. die (Paar-)Therapeutin Dich fälschlicherweise als übermäßig emotional wahrnimmt, weil sich im Laufe der Monate oder Jahre so viele intensive Gefühle in Dir angestaut haben, die dann in der Beratungssituation Ausdruck finden.
Diese Situation kommt Dir bekannt vor?
Das Problem ist, dass viele (Paar-)Therapeut*innen sich nicht mit Autismus auskennen. Ausführliche Informationen zu Autismus im Erwachsenenalter sind leider noch nicht fester Bestandteil des Lehrplans von Psychotherapeut*innen oder Paartherapeut*innen.
Kennt man sich nicht (gut) mit Autismus im Erwachsenenalter aus, ist es sehr unwahrscheinlich, zu erkennen, dass er in eurer Partnerschaft eine Rolle spielt.
Dazu kommt, dass Dein Partner sich im Laufe seines Lebens sehr wahrscheinlich verschiedene Verhaltensweisen angeeignet hat, um in sozialen Kontexten nicht negativ aufzufallen.
Man spricht hier von sog. Camouflaging-Strategien (französisch für „Verschleierung“) (Cook et al., 2022).
Dazu gehört z.B. sich Sätze für bestimmte soziale Situationen zurechtzulegen, die eigenen Gesichtszüge und die Körperhaltung immer wieder zu überprüfen und anzupassen, um entspannt oder interessiert zu wirken oder auch, sich immer wieder zu Augenkontakt zu zwingen, obwohl er als unangenehm, weil zu intensiv wahrgenommen wird (Hull et al., 2019).
Wird der Autismus des Partners in einer konventionellen Paartherapie nicht erkannt, werden die ganz spezifischen Schwierigkeiten in der Beziehung auch nicht als Folge des Zusammenspiels der unterschiedlichen Verschaltungen im autistischen bzw. neurotypischen Gehirn gesehen.
Tatsächlich sind die Problembereiche aber eine Folge der Interaktion eurer unterschiedlichen neurologischen „Verdrahtungen“ und müssen auch so gesehen werden!
Geschieht das nicht, ist eine Besserung eurer Paarprobleme nicht möglich.
Vielmehr besteht sogar die Gefahr, dass sich eure Situation als Paar und insbesondere Deine Situation als neurotypische Partnerin noch weiter verschlechtert!
Wenn ihr also schon einmal in einer Paarberatung gewesen seid, in der der Autismus Deines Partners nicht berücksichtigt wurde, und wenn ihr den Eindruck hattet, dass diese Beratung nicht sehr hilfreich war, dann bedeutet das nicht, dass ihr etwas falsch gemacht habt!
Wenn eure unterschiedlichen neurologischen Profile in der Paarberatung beachtet werden, ist es durchaus möglich, hilfreiche und wirksame Lösungen für eure Paarprobleme zu finden und im Alltag langfristig umzusetzen!
Mit der richtigen Information und einer passenden Unterstützung könnt ihr lernen, eure Unterschiede besser zu verstehen und zu respektieren, damit es euch beiden wieder besser gehen kann.
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Fazit: Das Wichtigste für Dich kurz zusammengefasst
- Ungefähr 1–2 Prozent der Menschen haben eine Autismus-Diagnose. Das sind in Deutschland ca. 800 000 bis 1,6 Millionen Personen.
- Autistische Merkmale:
Dein Partner zeigt Besonderheiten in den Bereichen Kommunikation (z. B. wörtliches Verstehen), soziale Interaktion (z. B. Schwierigkeiten zu erkennen, wann er im Gespräch ‚dran‘ ist) und eingeschränkte repetitive Verhaltensweisen (z. B. braucht er Struktur und Routinen und ärgert sich, wenn diese gestört werden). - Veränderung Deines Partners nach der Hochzeit oder Geburt eures Kindes:
Zu Beginn eurer Partnerschaft war Dein Partner aufmerksam und interessiert, er hat Dich intensiv umworben. Nachdem eure Beziehung gefestigter war, hat sich das Verhalten Deines Partners verändert: Er versteht häufig nicht, was Du ihm mitteilen willst, verbringt viel Zeit mit seinen Interessen, verhält sich in sozialen Situationen unpassend und Du hast den Eindruck, dass Deine Gefühle ihm egal sind. Du bist erschöpft und fühlst Dich nicht geliebt. - Andere verstehen Deine Beziehungsprobleme nicht:
Wenn Du Menschen in Deinem Umfeld von den Problemen in Deiner neurodiversen Partnerschaft erzählst, hast Du den Eindruck, nicht verstanden zu werden. Du zweifelst dann kurzfristig an Deiner eigenen Wahrnehmung, aber schon bald bist Du Dir wieder sicher, dass in Deiner Partnerschaft irgendetwas grundlegend anders ist. - Bisherige Paarberatungen sind erfolglos geblieben:
In vergangenen Paarberatungen wirkte Dein Partner ‚unauffällig‘, sogar bemüht und angepasst. Wird in der Paartherapie nicht beachtet, dass bestimmte Schwierigkeiten in eurer Beziehung Folge eurer unterschiedlichen neurologischen „Verdrahtungen“ sind, ist eine Besserung eurer Situation nicht möglich. - Eine erfolglose Paarberatung bedeutet keinesfalls, dass ihr etwas falsch gemacht habt.
Wenn eure unterschiedlichen neurologischen Profile in der Paarberatung beachtet werden, ist es Durchaus möglich, hilfreiche und wirksame Lösungen für eure Paarprobleme finden.
Wichtiger Hinweis:
Wenn Du nun am Ende dieses Artikels zu dem Schluss gekommen bist, dass Dein Partner tatsächlich Autist sein könnte, dann geh bitte nicht direkt los und erzähle ihm von Deiner Vermutung!
Warte erst einmal ab. Mache Dir bewusst, dass eine Autismus-Diagnose für Deinen Partner je nach Lebenssituation ein sehr einschneidendes Erlebnis sein kann. Die Reaktionen können sehr unterschiedlich ausfallen und können von Erleichterung über Resignation bis hin zu Verzweiflung reichen.
Du kannst Dir zu diesem Thema auch gerne kostenlos mein E-Book „Soll ich es ihm sagen oder nicht?“ herunterladen.

Du vermutest, dass Dein Partner Autist sein könnte? Du weißt aber nicht, ob und wie Du es ansprechen sollst?
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Was Du auf jeden Fall tun kannst ist, Dich weiter zu informieren, vor allem auch darüber, wie Du selbst gut mit euren Unterschieden umgehen kannst.
Ich unterstütze Dich gerne dabei!
Wenn Du merkst, dass jetzt nach dem Lesen des Artikels viele Gefühle aufkommen, wenn Du noch so viele offene Fragen hast und Dir professionelle Unterstützung beim Sortieren und Verstehen wünschst:
Mach den ersten Schritt und melde Dich bei mir!
Ich freue mich darauf, von Dir zu hören.
Quellennachweis
Cook, J., Crane, L., Hull, L., Bourne, L., & Mandy, W. (2022). Self-reported camouflaging behaviours used by autistic adults during everyday social interactions. Autism, 26(2), 406–421.
Hull, L., Mandy, W., Lai, M. C., Baron-Cohen, S., Allison, C., Smith, P., & Petrides, K. V. (2019). Development and Validation of the Camouflaging Autistic Traits Questionnaire (CAT-Q). Journal of Autism and Developmental Disorders, 49(3), 819–833.
Müller, Linus (2022): Autismus Häufigkeit: Die Prävalenz des Autismus-Spektrums. In: Autismus-Kultur (Weblog), 20. September 2022.
Online-Publikation: https://autismus-kultur.de/praevalenz-haeufigkeit/
Abrufdatum: 07.11.2023